"Der Aal läuft..."

15. und. 17.08.2011

Ein Bericht von Frank Sievers

15. August 2011:
Wer hat es in den letzten Jahren  nicht schon selbst erlebt. Immer und immer wieder fährt man ans Wasser, um den AAlen nachzustellen, doch so richtig was kommt dabei nicht herum. Mal der eine oder andere Biß und noch seltener auch mal ein Aal und dann auch noch untermaßig. Aber - deshalb lieben wir doch das Angeln, denn "nicht jeder Tag ist Fangtag, aber jeder Tag ist ein Angeltag."

Und getreu diesem Motto haben Maik Balschun und ich uns am Montag, 15.8. an die Eider gesetzt und es gezielt auf die "Schlangen" abgesehen. Auch wenn der Vollmond hell am Himmel schien, so wollten wir es dennoch probieren. Um 19:30 Uhr hatten wir uns am abgesprochenen Angelplatz verabredet. Maik war kurz vor mir dort und - kaum hatte ich das Petri Heil ausgesprochen, da schnellte sein Bisßanzeiger nach oben. Maik setzte den Anhieb und rief sofort: "Aal - und kein schlechter. Hol den Kescher."  Gesagt, getan und kurz darauf lag ein sehr gut genährter Aal von 61 cm in den Maschen. Was für ein Anfang - staunten wir nicht schlecht.

Schnell machte ich mich daran, meine eigenen Ruten ins Wasser zu bringen. Doch schon kurz darauf stand Maik wieder an der Rute. Dieses Mal hatten sich gleich zwei Aale an der Doppelhakenmontage festgebissen - beide um die 45 cm lang. Es war noch keine 20.00 Uhr, da war ich auch schon an der Reihe. Ein schöner Aal von gut 50 cm hatte sich meinen Tauwurm geschnappt. Und das war immer noch nicht alles ... denn kurz vor 20:30 Uhr rief Maik wieder "Kescher!". Dieses Mal war der Aal noch länger und massiger. Mit 66 cm sollte dies der längste des Abends bleiben.

"Was ist denn hier bloß los?" sahen wir uns staunend an. So etwas hatten wir noch nicht erlebt. Da neben den beschriebenen Fängen zwischendurch auch noch einige untermaßige Aale den Köder nahmen, waren wir uns einig: "Heute läuft der Aal". Aber - als hätten die Aale dies gehört, war es gegen 20:30 Uhr schlagartig mit den Bissen vorbei. Bisher hatten alle Fische jenseits der Mitte der Eider gebissen - mußten wir jetzt kürzer fischen? Doch eine Stunde verging und nichts tat sich, bis dann endlich wieder ein Bißanzeiger sich meldete.

Ab diesem Zeitpunkt aber ging es wieder Schlag auf Schlag. Zwar wurden die Fische stetig kleiner und viele mußten wieder ins Wasser entlassen werden, aber dennoch machte es einen heiden Spaß zu fischen. Gegen 23:30 Uhr mußte ich dann die Segel streichen, da am nächsten Mrogen wieder der Wecker klingeln sollte. Bis dahin hatte Maik 7 maßige und 5 untermaßige Aale erbeutet und bei mir lagen 5 maßige Aale im Eimer bei 5 untermaßigen, die ich zurücksetzen mußte. 22 Aale - das war schon ein ganz schönes Pfund.

Aber es sollte noch dicker kommen, denn Maik - er hatte Urlaub - blieb am Wasser und stellt ncoh bis 6:00 Uhr morgens den Aalen nach. Und auch wenn ihm die Tauwürmer gegen 1:00 Uhr ausgingen, die Laubwürmer noch bis 5:00 Uhr hielten und zum Schluß nur noch die Bienenmaden vorrätig waren, so ließen die Aalbisse nicht nach. Am Ende der ersten Nacht standen bei Maik sage und schreibe 23 maßige und 15 untermaßige Aale zu Buche. Was für eine Aalnacht!

17. August 2011:
Von solchen Aalnächten hatten Maik und ich in der Vergangenheit nur sehr selten gehört und stets waren diese Massenfänge immer nur von kurzer Dauer. Dennoch verabredeten wir uns für den 17.8. nochmals an gleicher Stelle. Und - was soll ich sagen - das Szenario vom Montag zuvor wiederholte sich doch tatsächlich! Gleich zu Beginn erhielten wir Bisse auf unseren Ruten und wieder waren es anfangs die größeren Exemplare, die wir aus der Mitte der Eider holten. Mit Fortschreiten der Dunkelheit bzw. der Helligkeit des Vollmondes wurde die Aale aus der Mitte wieder kleiner. Jetzt schlug nach und nach die Stunde der Posenruten in der Nähe des Schilfgürtels. gegen Mitternacht dann bissen die maßigen Aale der Größenordnung um die 50 cm keine 5 Meter vom Ufer entfernt.

Als wir dann gegen 1:30 Uhr die Angelruten ein letztes Mal einholten konnten wir erneut auf eine tolle Ausbeute blicken. Maik hatte 4 maßige und 2 untermaßige Aale fangen können und bei mir waren es dieses Mal sieben tolle maßige Aale und dazu noch 8 untermaßige Fische. Wie wäre es wohl ausgegangen, hätten wir die Nacht erneut durchgeangelt. Doch wir ließen es genug sein. Und mit der Gewißheit, zwei unvergessliche Abende am Wasser verbracht zu haben, machten wir uns auf den Heimweg.