Zanderschwemme im Nord-Ostsee-Kanal

15.02.2012

Quelle: Fisch&Fang, Ausgabe 3/2012

 

Kiel. Der Landessportfischerverband Schleswig-Holstein berichtet, dass der Zanderbestand im Nord-Ostsee-Kanal regelrecht explodiert. "So viele Zander gab es hier noch nie“, erklärt auch Hans Brauer, Berufsfischer aus Rade. Seine Beobachtung stimmt mit den Ergebnissen der fischbestandskundlichen Untersuchungen überein.

 

Seit 2007 führt Hans Brauer im Rahmen des "EFF-Pilotprojektes zur Förderung des Aalbestandes im Nord-Ostsee-Kanal fünf mal pro Jahr auf der Pachtstrecke Schleppnetzbefischungen durch. Die Daten belegen eindrucksvoll die positive Bestandsentwicklung des Zanders, der neben den Aalen immer häufiger in die Netze geht. Von 2007 bis 2009 fing Hans Brauer jährlich zwischen 550 und 1.300 Stück, in 2011 waren es 24.183 Exemplare! Damit war der Zander in den Fängen die häufigste Art, noch vor Brasse und Schwarzmundgrundel. Es handelte sich überwiegend um junge Exemplare, die erst im Frühjahr 2011 geschlüpft und durchschnittlich 14,5 Zentimeter lang waren.

 

Auch die größeren Zander wachsen in den letzten Jahren überdurchschnittlich gut ab. Hauptgrund dafür ist das massenhafte Auftreten der Schwarzmundgrundel, die optimal in ihr Beuteschema passt. Kein Wunder, dass die Angler diese neue Nahrungsquelle durch entsprechende Gummifischimitate nachahmen - mit großem Erfolg!