Hagebau Brandungscup 2013

16.03.2013

Ein Erlebnisbericht von Frank Sievers

Die dunkle und kalte Jahreszeit ist für uns Angler eher eine Zeit des Wartens - warten auf das Frühjahr, um wieder den Fischen nachzustellen. Es gibt zwar immer die Möglichkeit, den Forellen an den Teichanlagen nachzustellen, doch wenn diese mit Eis bedeckt sind, dann ist auch das Forellenangeln nur noch etwas für wirklich Hartgesottene. Nur wenige von uns widmen sich dann dem Angeln an der Ostseeküste - speziell dem Brandungsangeln. Doch genau das haben Maik Balschun und Frank Sievers getan.

Aufgrund eines Tipps aus Anglerkreisen wurden wir auf den Hagebau-Brandungscup aufmerksam. Die vielen Erzählungen zu diesem Event und den vielen tollen Preisen, die es dort zu gewinnen gibt, haben uns "lecker" gemacht. Und so kam es auch nicht von ungefähr, daß wir bereits Anfang Dezember unsere Anmeldung abgegeben und das Startgeld bezahlt haben - natürlich nicht ahnend, was uns denn am 16.03.2013 erwarten würde. Einzig die Tatsache, daß nicht weniger als 120 Petrijünger teilnehmen würden und daß an den Stränden der Eckernförder Bucht geangelt werden würde, war uns bekannt.

09:00 Uhr Frühstück ist durch; jetzt geht es raus in den Angelschuppen und die Angelsachen packen; ein paar letzte Vorfächer noch; hoffentlich habe ich nichts vergessen
11:30 Uhr Es geht los! Abfahrt zum Hagebau-Cup mit Umweg Angel Gabriel in Rendsburg
11:50 Uhr Puh - noch rechtzeitig geschafft und die bestellten Wattwürmer im Angelladen abgeholt; Kneifer waren leider aus
12:30 Uhr Ankunft am Treffpunkt (Döner Grill in Eckernförde); Maik kommt fast gleichzeitig an. Jetzt wird erst einmal gemütlich etwas gegessen und die letzten Neuigkeiten ausgetauscht. Was uns dort wohl erwartet?
13:15 Uhr Aufbruch zum "Grünen Jäger" am Ortsausgang von Eckernförde, Richtung Kiel. Wir werden zwar reichlich zu früh sein - aber was soll's.
13:35 Uhr Ankunft im Grünen Jäger; erst einmal aklimatisieren. Auf dem Saal herrscht schon buntes Treiben. Die Preise werden auf der Bühne aufgebaut und die Startnummernausgabe wird vorbereitet. "Wir sind gleich so weit." schallt es uns entgegen. Auch eine handvoll andere Angler sind schon da.
14:00 Uhr Der erste Kaffee ist intus und die Bühne steht voller Ehrengaben. Ein wirklich imposanter Anblick. Einen dieser Preise werden wir am Ende des Tages auch ergattern - nur welchen. Die Startnummernausgabe beginnt. Alles kein Hexenwerk! Zuerst erhalten wir einen personalisierten Gutschein vom Hagebaumarkt (15% auf Angelartikel). Dann wird uns in aller Ruhe erklärt, was Sache ist. Drei Haufen von Startkarten in den Farben weiß, gelb und rot liegen vor uns - jede Farbe für einen separaten Sektor. Maik entscheidet sich für weiß und ich nehme gelb. Dann noch schnell zum Fisch-Schätzen und tippen, wieviele Fische wohl gefangen werden. Maik und ich liegen in etwa gleich und tippen zwischen 35 und 65 Fische.
14:15 Uhr Es kommt Leben in die Bude. Nach und nach trudeln immer mehr Angler ein. Ob wir wohl jemanden kennen?
14:55 Uhr Jetzt herrscht richtig Andrang an der Kartenausgabe. 15:00 Uhr ist der offizielle Treffzeitpunkt und alle wollen noch rechtzeitig sein. Und Tatsache - ein bekanntes Gesicht. Maik erkennt einen früheren Bundeswehrkollegen wieder. Und auch ich treffe einen Arbeitskollegen und dessen Frau - aber das war mir schon bekannt, denn Volker ist ein alter Hase in der Brandungsanglerszene und bekannt wie ein unter Hund. Dieses Angeln läßt er sich nicht entgehen.
Übrigens: Von ihm stammt auch der Tipp, an diesem Event teilzunehmen 
15:05 Uhr Die Veranstaltung wird eröffnet. Ein Offizieller - leider ist mir der Name entfallen - begrüßt alle Gäste und erläutert das Vorgehen. Geangelt wird in drei Sektoren (Surendorf, Dänisch Nienhof und Langholz) zu je 40 Anglern, wobei die Wertung gemäß der Platzzahl aus dem jeweiligen Sektor erfolgen wird. Gefischt wird in der Zeit von 17:00 bis 22:00 Uhr. Im Anschluß gibt es im Grünen Jäger etwas zu Essen und die Ausgabe der Ehrengaben bei der Siegerehrung. Er bedankt sich beim Hagebau-Markt Rendsburg sowie den Sponsoren - wie Zebco, Browning, Quantum - ohne die dieses Event mit den beispiellosen Preisen nicht ermöglicht werden könne.
15:20 Uhr Es folgt die Auslosung der Sektoren. Zunächst wird der weißen Startkarte der Sektor Surendorf zugelost. Das heißt, dorthin muß Maik - und zwar auf den Platz 8. Dann wird der gelben Startkarte der Sektor Surendorf zugelost - also habe auch ich meinen Strand. Jedoch ahne ich fürchterliches in anbetracht meiner Startnummer 40 (Endplatz): wie weit ich wohl laufen muß?
Übrigens: für beide Strände galt "ablandiger Wind" - bei den herrschenden Temperaturen um den Gefrierpunkt sicher keine allzu schlechte Ausgangslage - zumindest für das eigene Wohlbefinden. Die Angler in Langholz haben es schlechter getroffen: Wind auf die Nase und das 5 Stunden lang!
15:30 Uhr Es geht in die Autos und ab zum Sektor. Mit einem letzten Gruß "Petri Heil" verabschieden wir uns , mit dem Hinweis sich regelmäßig über Handy auszutauschen.

15:45 Uhr Ankunft am Strand Surendorf. Sachen aus dem Auto, rauf auf die Schulter und den Rest in Hand - und dann auf zum Strand. Dort angekommen - die Bestätigung: direkt am Parkplatz steckt die Platznummer 5 im Sand. D.h. ich muß noch satte 35 Nummern weiter nach rechts und bei einem Abstand von ca. 30 Metern zwischen den Plätzen liegt also ein Fußmarsch von mehr als einem Kilometer vor mir! Hurra !!!
16:05 Uhr Geschafft! Ich bin an meinem Platz angekommen. Durchgeschwitzt lege ich erst einmal alle Sachen ab und schaue mir den Strandabschnitt näher an. Keine Welle bricht sich; heller Untergrund so weit das Auge reicht; ablandiger Wind und der Wasserstand ist schon sehr niedrig; keine guten Aussichten ... aber Endplatz! Da muß doch was gehen!?
16:45 Uhr Angelgeschirr und -platz ist komplett aufgerüstet und aufgebaut. Ich gehe zu meinem Nachbarn und erkundige mich nach ein paar Details; Bereitwillig erhalte ich alle Infos, die ich haben wollte. Mit den besten Wünschen verabschiede ich mich wieder;
17:00 Uhr Jetzt geht es los!  Die Montagen fliegen nur so in Richtung Eckernförder Bucht. Bei der ersten Rute habe ich mich für eine Einhaken-Nachläufermontage mit rot-gelber Auftriebsperle entschieden, die dazu noch eingeklippt wird. Dadurch hoffe ich, eine möglichst große Weite zu erreichen. Und mit ca. 120 Metern (ist an der unterschiedlichen Färbung der Angelsehen abzulesen) bin ich durchaus zufrieden.
Die zweite Rute beködere ich mit einer Zweihaken-Montage - ebenfalls zum Einklippen und auch mit rot-gelben Perlen, jedoch in andere Größe und Kombination. Diese Montage landet auf ca. 100 Metern. Jetzt müssen nur noch die Fische beißen.
17:10 Uhr Maik meldet sich. Er ist geknickt - sein Angelplatz liegt links neben einer Buhne - dort wo der Starnd um ca. 50 Meter nach hinten anfällt, was bedeutet, Maik muß weiter schmeißen, um an die Fische zu kommen. Außerdem erstreckt sich direkt vor ihm in 80 Metern Entfernung eine Sandbank, die aufgrund des niedrigen Wasserstands bereits aus dem Wasser herausschaut. Keine wirklich guten Bedingungen, um Fisch zu fangen.

18:20 Uhr Es fängt allmählich an zu dämmern, aber von Fisch keine Spur. In meinem Sektor konnte ich erst einen gefangenen Fisch ausmachen.
19:00 Uhr Die Ordner kommen das erste Mal vorbei, um einen evtl. Fang zu messen und verbuchen. Doch bei ist weiterhin Fehlanzeige. Aber auch insgesamt hatten die Ordner noch nicht viel zu tun. Tatsächlich war es bisher nur der eine Butt, der gelandet wurde.
Maik berichtet ähnliches aus seinem Sektor. Sein Nachbar hat zwar einen Butt, aber bei ihm von Bissen keine Spur.
19:10 Uhr Die Dunkelheit setzt so langsam ein. Jetzt wechsle ich die Vorfächer und gehe auf fluoreszierende rote und grüne Perlen. Vielleicht bringen dies ja Fisch.
19:30 Uhr Mein Handy versagt immer wieder den Dienst. Ein letzter Kontakt zu Maik - er hat ebenfalls noch nichts gefangen - und das Handy wird ausgeschaltet - Akku schonen. Auch stelle ich fest, daß der Wasserstand weiter zurückgegangen ist. Nicht gut !
20:30 Uhr Die Ordner kommen zu ihrem zweiten Besuch. Mittlerweile haben sie 15 gefangene Butts notiert - leider bei mir immer noch keinen!
21:00 Uhr Eine Stunde noch - es muß doch etwas gehen??!! Nochmals wechsle ich die Vorfächer. Auch versetze ich eine Rute etwas dichter an den Strand - so bei etwa 70 Metern. Und - beim Hereinholen der Rute mit den roten Perlen - es hängt ein Butt dran!  Oh Mann - kann der maßig sein? Doch im Scheinwerferlicht der Kopflampe sieht der Butt recht klein aus und auf dem Maßband sind es dann auch nur 22 cm - 3 cm zu kurz. Also ab ins Wasser mit ihm. So ein M...  !!!!
21:50 Uhr Die Ordner sind wieder da. Ich frage lieber erst gar nicht danach, was bisher gefangen wurde. Peinlich genug, daß ich auf einem Endplatz nichts ans Band bekommen habe.
22:00 Uhr ENDE!  Ich hole beider Ruten ein und nachdem die Ordner sehen, daß kein Fisch dran hängt, machen Sie sich auf den Rückweg zum Parkplatz, um die letzten Fänge zu vermessen. Also ist es jetzt amtlich: Ich bin Nichtfänger !!! Und dabei hätte ich doch so gerne einen der vielen, tollen, großen Preise abgeräumt. Aber daraus wird wohl nichts werden. Vielleicht ist es Maik ja besser ergangen.
22:25 Uhr Die Sachen sind verstaut und jetzt kommt die schlimmste Aufgabe: den ganzen Weg wieder zurück! Über den Strand, durch ein Kiesbett, durch Schlick und einen kleinen Bach, bis ich dann etwa 300 Meter vor dem Parkplatz zumindest festen Boden unter den Füßen habe. Was für eine Quälerei!
22:45 Uhr Geschafft! Ich bin am Parkplatz angekommen! Hier stehen nur noch wenige Autos - nun ja, mit dem Essen werden sie sicher auch mich warten. Schnell die Sachen verstaut und dann den Rest des Akkus genutzt, um von Maik ein Update zu holen: Auch er hat nichts gefangen - berichtet aber von einem Angler, der 18 maßige Fische gefangen haben soll !
23:00 Uhr Ankunft im Lokal. Maik wartet schon. Wir suchen uns einen Platz in der Menge und erhalten - nach einigem Warten - unser bestelltes Schnitzel. Hhmm - tut das gut!
23:25 Uhr Die Verteilung der Sachpreise beginnt. Zuerst wird das Fisch-Schätzen aufgelöst. Insgesamt wurden 138 Fische gefangen. Davon 36 in meinem Sektor, 84 im Sektor von Maik und nur 18 im roten Sektor (Langholz). Damit sind wir mit unsren Tipps weit ab vom Schuß. Fünf Angler haben je mit einem Fisch daneben gelegen und losen die tollen Preise (u.a. Beach Shelter von Quantum, Wert: 110 Eur, Meeresrolle von Quantum, Wert: 85 Eur usw.) unter sich aus. Dabei geht das Beach-Zelt an einen Tischnachbar von uns.
Jetzt geht es an die Wertung des sogenannten "Abtuters". Das ist derjenige, der den kleinsten maßigen Fisch gefangen hat. In diesem Fall war es ein Butt von 26,5 cm und der Fänger erhielt - und nun haltet Euch fest - einen Satz Billardkugeln, einen dazugehörigen Billardqueue und einen Billardtisch, der im Hagebaumarkt zur Abholung bereitgestellt wird !!!   WOW sage ich da nur ... wäre doch mein Butt nur 3 cm länger gewesen :-)
Danach wurde der Angelkönig gekürt. Mit tatsächlich 18 gefangenen Plattfischen wurde - man höre und staune - der Vorjahressieger erneut zum Pokalgewinner gekürt. Er durfte sich als Erster etwas aus den Preisen aussuchen und wählte einen Benzin-Rasenmäher! Der zweite Platz ging an den Sektorenbesten aus meinem Sektor mit 4 Fischen und der dritte Platz ging an den Sektorenbesten aus Langholz mit 3 Fischen.
Und von nun an wurden die Fänger alle der Reihe nach aufgerufen, geehrt und an die Bühne zum Auswählen Ihrer Preise gewählt. Dort lagen neben diversen Ruten und Rollen auch solch tolle Dinge, wie eine Schlauchboot für das Karpfenangeln, eine gartensitzgarnitur aus Teakholz, eine Akku-Rasentrimmer, mehrere Akkuschrauber und Bohrmaschinen und vieles mehr. Alle Hochachtung!
00:10 Uhr Ich spreche unseren Tischnachbarn auf dessen gewonnenes Beach-Zelt an. Nebenbei hatte ich mitbekommen, daß er es bei Ebay zum Verkauf einstellen wollte. Schnell werden wir uns einig und für 35 Eur wandert das Beach-Zelt in meinen Besitz über. Wenn ich auch nichts gefangen habe, so habe ich zumindest ein Schnäppchen gemacht!
00:50 Uhr Mittlerweile werden die Nichtfänger im Losverfahren an die Bühne gerufen - und es sind nicht merh viele nach. Maik und ich sitzen immer noch auf unserm Platz und warten darauf, an die Bühne zu dürfen. Als fast letztes kommen wir dann doch noch dran. Maik wählt sich eine Mettwurst und ich entscheide mich für eine Rutentasche von Zebco.
01:00 Uhr Maik tauscht mit seinem ehemaligen Bundeswehrkollegen noch die Nummern aus und erhält auch schon gleich einen neuen Termin für ein Brandungsangeln am 13.04. in Kiel Kalifornien - das sogenannte Pinguin-Brandungsangeln. In den nächsten Tagen wird sich entscheiden, ob wir diesen Termin ebenfalls wahrnehmen werden.
Danach geht es ab ins Auto und auf den Weg nach Hause.

Unser Fazit:
Ein absolutes Highlight in unserem bisherigen Angelleben! Ein Event, daß man als Brandungsangler nciht verpassen sollte und unbedingt und ohne Umschweife weiter zu empfehlen ist. Nicht nur die tollen Ehrengaben und das gute Essen sondern das ganze drum herum ist ein Erlebnis und die 25 Eur Startgebühr auf jeden Fall wert.
Wir - Maik und Frank - kommen in 2014 auf jeden Fall wieder !!!

Petri Heil.