Karpfen gut - alles Gut

04.09.2013

Zwei Fangberichte

Fangbericht Nr. 1 ... von Christian Rautenberg

Am Wochenende 4. bis 6.9. hatten wir endlich wieder einmal "Karpfenerfolg". Bereits am Freitag ging meinem Freund Hendrik der erste Karpfen von 20 Pfund an den Haken. Der Fisch biss um 01:00 Uhr nachts auf einen Tutti-Frutti Boilie von Top Secret 20mm.
Den zweiten Fisch von 7650 Gramm der Nacht ging dann auf mein Konto :-). Der Fisch biss um 05:00 Uhr und ging auf 3 Maiskörner mit einem 10mm Pop-Up Boilie. Um 07:15 wurde ich dann noch einmal aus dem Schlaf gerissen - von einem ca. 1kg schweren Brassen.
Der Samstag und Sonntag blieb leider sehr ruhig und damit waren es dann auch die einzigen beiden Fische des Wochenendes. Im ganzen waren wir zufrieden mit unseren Fängen und hatten ein tolles Wochenende am Wasser.
Spiegler von 20 Pfund aus der Eider - Fänger: Hendrik  Spiegler von 15 Pf. aus der Eider - Fänger: Christian Rautenberg


Fangbericht Nr. 2 ... von Frank Sievers

Mein letzter Fang eines Karpfens datierte vom 27. August 2011. Geschlagene neun Versuche blieben seit dem erfolglos. So langsam habe ich an meiner Taktik und den Montagen gezweifelt. Vielleicht habe ich ja doch zuviel ausprobiert und geändert, anstatt auf das bewährte zu vertrauen. Es kann aber auch sein, daß ich einfach nur kein Glück hatte und jeder Tag ist nun einmal nicht immer ein Fangtag. Also - auf ein Neues!

Am 4.9.2013 sollte es wieder losgehen. Beim Anfüttern vertraute ich dann doch wieder auf die stink normalen, ungekochten und nicht eingeweichten Maiskörner. An den drei Tagen zuvor landeten stets zwischen 18 und 19 Uhr an meinen beiden Spots je drei Kilo Mais und  - etwas Neues mußte es nun doch sein - ein paar Hände voll Boilies Quantum Birdfood Scopex. "Wenn alle anderen mit Boilies fangen, dann klappt es vielleicht auch bei mir" waren so meine Gedanken.

Frank Spieglervon 65 cm und 12 PfundAm Angeltag legte ich gegen 18:15 Uhr die erste Rute ab - beködert mit einem 16er Boilie garniert mit einem weißem Pop-Up-Maiskorn. Die zweite Rute landete 15 Minuten später auf dem gleichen Sport - jedoch mit drei Maiskörnern plus PopUpMais am Haar. Mit der dritten Rute sollte es dann gleich weitergehen, doch dazu kam ich erst gar nicht. Bereits gegen 18:35 Uhr ging an meiner ersten Rute die Post ab - Full Run! Der Fisch nahm Schnur und schoß erst Richtung Eidermitte. Im Drill versuchte der Fisch dann das rechte Schilfufer zu erreichen, doch es gelang mir ihn schneller als erwartet zu bändigen. Nach etwas mehr als 5 Minuten glitt der Spiegelkarpfen in meinen Kescher. SCHAKKA - mein erster Boilie-Karpfen! Mit 65 cm und knapp 12 Pfund zwar nicht der größte, aber dennoch ein toller Fisch!

"Jetzt ist der Abend gelaufen" dachte ich mir freudestrahlend, machte die Rute wieder fertig und hoffte dennoch ... "da geht noch was!" Auf dem zweiten Spot platzierte ich dann ebenfalls ein Boilie mit weißem Maiskorn ... und das Warten begann. Zwischenzeitlich meldete sich ab und an ein Bißanzeiger - Fisch war also unterwegs - nur welcher. Gegen 22:00 Uhr wurden diese Piepser aber an einer Rute regelmäßiger, ein Karpfen konnte es aber nicht sein. Bei der Kontrolle stellte sich dann heraus, daß ein echt großer Brassen den Boilie geschnappt hatte und mit samt dem 80 gr. Blei in die zweite Rute auf dem Spot geschwommen war. Das hieß ... beide Ruten raus und komplett neu Auslegen.

Mit nasser Hose und strahlendem Gesicht präsentiert Frank den Lederkarpfen (85 cm, 22 Pfund)Kurz vor 24:00 Uhr fingen bei mir die Augen an, zuzufallen. Nach einer anstrengenden Arbeitswoche so still auf dem Stuhl zu sitzen macht halt müde. Schon fast im Reich der Träume angekommen, wurde ich jäh von einem Pfeifton aufgeschreckt. Full Run an der Rute auf dem zweiten Spot! SUPER - Kescher geschnappt und ab zur Rute. Als ich die Rute in die Hand nahm, spürte ich sofort eine heftige Gegenwehr, so daß ich den Freilauf gar nicht erst lösen konnte und die Spule nur von Hand bremste. Der Fisch nahm unaufhörlich Schnur Richtung gegenüberliegendem Ufer, um sich dann nach und nach immer weiter nach rechts zu bewegen. Durch stärkeren Gegendruck lenkte der Fisch ein und entschloss sich in einem Bogen wieder auf meine Seite zu bewegen. Es war stock dunkel - wo der Fisch wirklich hin wollte, erkannte ich erst, als es schon zu spät war. Etwa 50 Meter rechts von mir ragte ein Busch ins Wasser - und ausgerechnet dahinter "verschanzte" sich der Fisch.

Schnell merkte ich: der Fisch sitzt fest. Was nun? Ich versuchte mehrfach die Zugrichtung zu ändern, ließ auch mal die Schnur komplett durchhängen - dann war zu spüren, daß der Fisch noch am Haken saß. Also ... etwas nachgedacht, die erste Schicht der Kleidung abgelegt und ... ab ins Wasser! Mit samt Rute stapfte ich nun am Busch entlang. Immer tiefer sank ich in den Untergrund; das Wasser schwappte mir in die Stiefel und stand mir schlußendlich bis zum Bauchnabel. Die Schnur hatte sich um ein, zwei Äste gewickelt und mit etwas Mühe bekam ich die Sehne wieder frei. Umgehend nahm der Fisch wieder Schnur und ... schwamm wieder in Richtung Eidermitte - Gott sei Dank!

Schnell - oder besser langsam, um nicht im Wasser umzufallen - ging es zurück zum Ufer. Der Kescher lag griffbereit und nach kurzer Gegenwehr konnte ich dann den Karpfen nach insgesamt 25 Minuten keschern.  Mein zweiter Boilie-Karpfen - wahrlich nicht einfach und umso mehr ein toller Fang. Der Fisch brachte bei 85cm Körperlänge ein Gewicht von 11.120 gr auf die Waage und erst beim näheren Betrachten des Fisches erkannte ich, daß dieser keine einzige Schuppe besaß. Demnach handelte es ich um einen Leder- oder auch Nacktkarpfen.

Gerne hätte ich jetzt noch weiter gefischt. Doch ich war bis auf die Unterhose naß und zudem hatte mein Bad in der Eider mit Sicherheit alle Fisch vom Futterplatz verscheucht. Ich beschloß also einzupacken und freute mich diebisch über diesen tollen Abend!

Petri Heil.


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