Winterangeln auf Raubfisch

08.11.2014

Ein paar Fische fangen, ein paar heiße Würstchen essen, evtl. einen Punsch trinken und sich mit Gleichgesinnten austauschen - mit solchen Gedanken fahren sicher viele gerne zu unserem beliebten Winterangeln auf Raubfisch an den Bootsstegen auf Wittenbergen. In diesem Jahr war der Zuspruch so groß wie nie. Bis auf wenige Bootstege waren alle von jugendlichen und erwachsenen Anglern besetzt. 21 Aktive und diverse Gäste trafen sich an diesem Vormittag zum Angeln und Klönschnak.

Die Geschichte des Angelns ist eigentlich schnell erzählt: Einige Wenige fingen viele Barsche und machten so den Tagessieg unter sich aus. Doch so sparsam wollen wir mit den Informationen nicht umgehen. Also dann ...

Aus den vergangenen Jahren gelernt, versuchten sich sehr viele daran, die Barsche zu überlisten. Da gab es die Stipp- und Posenangler, die es mit einem Wurm als Köder an treibender Pose versuchten. Dann gab es die Spinnangler, die es mit dem "Blech" - also den Spinnern - versuchten. Und dann gab es einige wenige, die es mit dem Tauwurm an der Dropshotmontage oder aber mit dem Gummifisch am kleinen Jigkopf knapp über Grund probierten und nicht zu vergessen der Einsatz von so genannten Miniwobblern.

Alle Methoden brachten Fisch. Jedoch zeigte sich sehr schnell, dass die Auswahl der Angelstelle an diesem Tage entscheidend war. Oder anders ausgedrückt ... je tiefer die gewählte Stelle umso besser klappte es auf die Barsche. Aber auch die Hecht- und Zanderangler waren stark vertreten. Hier flog der Gummifisch, der Wobbler oder aber auch der Köderfisch in die Fluten und sollte den ersehnten Erfolg bringen.

Der Erfolg stellte sich am schnellsten bei Guido Stangier und Maik Balschunn ein. Beide standen auf den äußerst rechts gelegenen Bootsstegen, die Plätze, die besonders Guido immer wieder bevorzugt ansteuert. Schnell konnten beide einige Barsche mit der Posenrute fangen. Hierbei wurde Guido tatkräftig von seinem Sohn Noah unterstützt. Dieser war es dann auch, der den Fang eines Hechtes lautstark vermeldete. Auf einen Miniwobbler konnte Guido schon früh einen maßigen Hecht von 650 Gramm landen.
Maik - auf dem Steg daneben - schlug aber gleich zurück. Ihm gelang es auf einen Minigummifisch am Jigkopf einen Barsch von sage und schreibe 38 cm und 840 Gramm zu fangen!

Aber - was machten denn eigentlich die anderen Angler? Hier tat sich zunächst Manfred Bukatz hervor. Ihm gelang es, erst einen guten Barsch auf einen ausgelegten Köderfisch zu fangen. Kurz danach konnte er dann auf die gleiche Rute noch einen Hecht nachlegen. Zu erwähnen ist auch noch unser Angler Peter Knüppel. Er bot an der Stipprute direkt vor und im Kraut einen kleinen Wurm an und konnte so über die Zeit satte 16 Barsche fangen. Wenn auch nicht die größten dabei waren - aber die Menge macht's. Ein besonderes Erlebnis konnte er kurz vor Schluß erfahren. Nach dem Genuß eines Glühweins und der Rückkehr zu seiner Rute, hatte sich die Pose bereits auf den Weg zum nächstgelegenen Bootssteg gemacht. "Ein weiterer kleiner Barsch" dachte Peter. Doch als er die Rute in die Hand nahm kam heftig Bewegung in die Pose und in das Wasser! Mit einem großen Schwall machte sich ein größerer Fisch bemerkbar, der sich aber sogleich verabschiedete. Erstaunlicher Weise hing am Haken dann doch noch ein kleiner Barsch. Augenscheinlich hatte ein Hecht oder größerer Barsch den bereits am Haken sitzenden Barsch attackiert. Doch landen war mit der Stippe einfach nicht möglich. Schade!

Bei den Jugendlichen lief es derweil nicht so gut. Zwar konnten alle Jugendlichen mindestens einen Fisch fangen, doch die Stückzahl und Größe entsprach nicht ihren Vorstellungen. Dennoch ließen sich die Kids nicht entmutigen und versuchten auch stets mal etwas neues. So wurde auch schon einmal das Dropshotangeln ausprobiert - und der Erfolg gab dann auch recht. Ein besonderes Highlight war ein "Hänger" von Tim Krassowski. Minutenlang versuchten er und einige andere einen Hänger unter seinem Bootssteg zu lösen. Als dieser sich dann tatsächlich langsam wieder in Bewegung setzte, kam eine Fischreuse zum Vorschein! Und mit dieser kamen noch sechs bis acht Flußkrebse ans Tageslicht. Die Krebse wurde in die Freiheit entlassen und die Reuse zur Vernichtung freigegeben, denn Reusen sind in der Eider nicht gestattet!
Als Sieger bei den Jugendlichen ging Linnard Prang mit 4 Barschen und 260 g hervor. Den zweiten Platz belegte Tim Krassowski mit zwei Barschen und 160 g, gefolgt von Patrick Heit mit einem Barsch von 140g sowie Mirco Strese (1/20g). Alle Jugendlichen - auch die Nichtfänger konnten sich in der Reihe der Platzziffer einen der ausgelegten Sachpreise aussuchen, so dass niemand leer ausging.

Vor der Siegerehrung der Erwachsenen lag jedoch das Wiegen der Fänge. Hier sollte sich jetzt zeigen, wer denn nun den Wanderpokal 2014 sein eigen nennen dürfte. Dabei kamen Peter und Uwe etwas ins Schwitzen, mußten doch ganze 75 Barsche und zwei Hechte gewogen werden. Diese Stückzahl mutete schon fast wie Friedfischangeln an, zumal sich herausstellte, dass hierfür gerade einmal drei Angler hauptverantwortlich waren.
Den ersten Rang belegte - mit satten 27 Fischen und 2.170 Gramm - Guido Stangier. Er konnte Maik Balschunn in Schach halten, der seinerseits immer noch 17 Barsche (1.920 g) anlanden konnte. Auf dem dritten Rang folgte Manfred Bukatz mit zwei Fischen und 780 g. Für Peter Knüppel blieb der undankbare 4. Platz mit 163 Fischen und 700 g.

Nebenbei gesagt ... hätten wir die Wertung gemäß der Regel "Barsch x 3 und Hecht x 2" durchgeführt, so wäre es beim gleichen Sieger geblieben. Dann hätte Guido mit 5.860 Punkten immer noch knapp vor Maik mit 5.760 Punkten gelegen. Evtl. hätte es aber auf den Plätzen 3 und 4 einen Tausch gegeben, was aber im nachhinein nicht mehr von Bedeutung ist.

Petri Heil.


Hier gibt's die Übersicht aller Ergebnisse der Erwachsenen 2014 sowie die Übersicht aller Ergebnisse der Jugendlichen 2014.