Diese Veranstaltung hatte es bisher so noch nicht gegeben. Erst in diesem Jahr haben wir unsere Anzahl der Wertungsangeln auf sechs Stück angehoben und dabei das Abangeln als Raubfischangeln am Kanal in den Herbst verlegt. Bereits der Verlauf der Saison 2016 hat gezeigt, dass sich damit ein ganzes Stück mehr Spannung aufbaut, bis der Jahressieger feststeht. Und so stand vor diesem Angeln der Jahressieger noch nicht fest - drei Petrijünger konnten sich noch Hoffnung machen.

Gestützt auf die Prognosen und Erfahrungen von Uwe Frahm als begeisterter Ansitzangler am Kanal - und das stets in den Monaten Oktober bis Februar - wurde dieser Termin gewählt. Es ging wieder an die gewohnte Strecke bei Menkhaus auf der Nordseite des NOK. Dass das Angeln am NOK ein Magnet ist, bewies auch dieses Mal die Teilnehmerzahl. 20 Angler stellten sich der Herausforderung, zu dieser Jahreszeit den Raubfischen im Kanal nachzustellen. Vielen verlegten sich dabei ausschließlich auf das Zanderfischen, da sie der Meinung waren, dem Aal sei es schon zu kalt.

Nachdem die Plätze zugelost wurden, begann das Angeln bei sehr gutem Wetter pünktlich um 11:00 Uhr. Der eine oder andere versuchte sich mit dem Kunstköder, doch da gab es vielfach nur Abrisse an der Steinpackung, so dass die Kunstköder schnell wieder in den Angelkisten verschwanden. Vereinzelt kamen aber auch Würmer an die Angel. Sollte es eventuell doch noch Aale zu fangen geben?

Zunächst aber ereignete sich "Großes" am linken Endplatz. Hier saß Peter Knüppel und hatte zwei Ruten auf Köderfisch ausgeworfen und hantierte in der Steinböschung stehend mit der Stipprute herum. "Dat Schietding kriech ick in de Steen so gor nich tun hol'n!" hörte man ihn schimpfen. Frank Sievers und Heiko Frahm kamen gerade darauf zu und schmunzelten ein wenig. Da ... bewegte sich an der einen Köderfischrute der Bissanzeiger ganz leicht. Die Bewegung nahm eine wenig zu und schon gab die Freilaufrolle etwas Schnur frei. "Peter, komm hoch. Du hast Biss", und schon stand Peter an seiner Rute. Der Biss war aber nur zaghaft und nur ab und zu nahm der Fisch etwa Schnur. Peter wartete kurz ab und dann setzte er den Anhieb. "Oh, da ist was dran." und etwas später, die Rute krümmte sich merklich, "fühlt sich an wie ein Aal". Der Fisch kam aber nicht an die Oberfläche. Frank machte sich mit dem Kescher bereit und gerade, als er am Ende der Steinböschung ankam, zeigte sich der Fisch und es guckten Frank zwei große Zanderaugen an. Direkt beim ersten Kescherversuch war der Fisch eingenetzt und allen war klar´: das ist ein "Großer"!

Sichtlich erfreut und über das ganze Gesicht grinsend hielt Peter seinen Zander in die Kamera. Satte 70cm Länge zeigte das Maßband Was für ein Kaliber! Und beim Wiegen stand die Waage bei 2.840 Gramm still. Petri, Peter! Damit stellte Peter eindrucksvoll unter Beweis, dass die Saison 2016 "seine" Raubfischsaison ist. Bei jedem Raubfischangeln hat Peter den ersten Platz belegt und zudem noch Ausnahmefische in Reihe gefangen. Drei Aale jenseits der 70cm Marke und dieser Mords-Zander sprechen eine eindeutige Sprache.

Auf dem Rückweg zum eigenen Angelplatz, kam Frank bei Achim Argens vorbei. Dieser grinste ebenfalls, hatte er doch gerade einen maßigen Aal gelandet. "Also doch - es sind Aale unterwegs", meinte Achim verschmitzt. Am Angelplatz angekommen, fand Frank dann ein ziemliches Durcheinander vor. Eine Posenmontagen hatte sich einmal quer durch die anderen zwei Angeln nach links verzogen und auch die Schnur der Aalrute in der Mitte hing schlaff im Wind und in den Steinen. Das hat man davon, wenn man spazieren geht! Bloss kein Getüddel.", so ging es Frank im Kopf herum. Beim Einholen der Posenrute gab es am anderen Ende der Schnur ein wenig Gegenwehr, doch es sollte kein Fisch sein. Nein - es hing eine Monster-Wollhandkrabe am Haken. Die hatte sich mit dem Köderfisch auf Wanderschaft begeben.

Ach was, schnell die Aalrute wieder auf Spannung bringen, den Haken neu beködern und wieder auswerfen. Dies ging schnell von der Hand. Aber wo war die andere Pose geblieben? Sie war auf Tauchfahrt und der Gegner am andern Ende gab Gas und nahm Schnur. Im Gegensatz zum Zanderbiss von Peter wollte dieser Fisch (oder sonst was) nicht stehen bleiben. Getreu dem Standpunkt, der Zander muss erst schlucken, ließ Frank ihn gewähren. Doch irgendwann wurde es ihm zu bunt. Die Schnur auf der Rolle wurde immer weniger - also setzte Frank den Anhieb. "Widerstand! Also doch Fisch und keine Krabbe." und nach und nach wurde er Gegenüber herangekurbelt. Am Ende konnte Frank einen frechen aber maßigen Zander von 50cm landen. Und es dauerte auch nicht lange, da gab der Bissanzeiger der Aalrute einen laut von sich. Und kurze zeit später lag bei Frank dann auch noch ein 47er Aal im Gras. So bringt Angeln Spaß!

Im Verlauf des Nachmittags konnte auch Wolfgang Schröter noch einen Zander von 45 cm Länge fangen und Manni Bukatz machte seinem Namen als Raubfischpabst alle Ehre, wenn auch nur mit einem kleineren Barsch. Dabei blieb es dann aber auch, so dass wir von der Anzahl der Fänge her zwar nicht zufrieden sein konnten, aber dennoch ein paar tolle Fänge verzeichnen konnten - allen voran der Tolle 70er Zander von Peter Knüppel. Damit konnte  Peter Knüppel dann auch mit Abstand den Tagessieg verbuchen, gefolgt von Frank Sievers auf Platz zwei, Wolfgang Schröter auf drei, Joachim Argens auf vier und Manni Bukatz auf dem 5. Rang. Es sei noch erwähnt, dass unser 1. Vorsitzender Uwe Frahm ebenfalls einen Fisch landen konnte, dieser aber nicht das erforderliche Maß aufwies.

Dieses Format - Abangeln auf Raubfisch am Kanal - da waren sich alle einig, wollen wir in 2017 gerne wiederholen. Also - wir sehen uns am Wasser.

Petri Heil.


Hier gibt's die Übersicht aller Ergebnisse 2016.