Eiderangeln ohne Futter der Erwachsenen

03.09.2017

Seit einigen Jahren schon gehört das Angeln ohne Futter zu unserem Terminplan. Eingeführt wurde dieses Angeln seinerzeit, um einerseits die Herausforderung, einen Fisch an den Haken zu locken, zu steigern und andererseits den Raubfischanglern eine bessere Chance zu ermöglichen, sich gegen die Friedfischspezis zu behaupten. Wie in der Vergangenheit, so stellte sich auch dieses Mal heraus, dass der Vorteil für die Raubfischangler nicht der ist, den wir uns eigentlich erhoffen. Das mag zum allergrößten Teil wohl daran liegen, dass die Raubfische - speziell die Hechte - bei solch einer Veranstaltung, wenn viele Menschen am Ufer entlang laufen, das Maul zu machen oder gar die Flucht ergreifen. Zudem wissen die Spezis sich auch ohne Futter zu behelfen. Und - gerade darin liegt doch auch der Reiz für jeden Angler - sich auf die gegebene Situation einzustellen und mit neuen Ideen und Überlegungen dem Fisch nachzustellen.

In diesem Jahr stellten sich 17 Angler dieser Herausforderung. Vielerorts konnte man die bekannten Köderdips, wie Caramel, Erdbeer, Honig oder auch Leber und Muschel sehen. Darin wurden die Köder gedippt oder aber auch Schaumstoff beträufelt und am Blei oder Futterkorb befestigt ausgeworfen. Alle hatten das gleiche Ziel: Den Fisch zu seinem Haken locken.

Doch so wirklich klappen wollte es nicht. Nur bei Maik hatten die Fische gerade zu darauf gewartet und nahmen die angebotenen Köder sehr schnell auf, so dass Maik mit den Bissen teils gar nicht hinterher kam. Auch andere Angler verzeichneten in der ersten Stunde noch einige Bisse und Fänge - unabhängig, ob mit oder ohne Dips. Nach einer Stunde hatte der Spuk aber abrupt ein Ende. Nichts ging mehr! Die Feederruten lagen regungslos auf Ihren Rutenhaltern und die Maden und Würmer wurden stets unangetastet wieder eingeholt. Ob dies nun an den landwirtschaftlichen Aktivitäten auf der gegenüberliegenden Koppel lag oder aber die Fische aufgrund der kalten Nacht nur eine kleine Beißphase einlegten - wer weiß das schon....

Jetzt schlug die Stunde der Stipper - glücklich, wer eine Stippe dabei hatte. Achim z.B. packte seine 3m Köderfischstippe aus und .... fing Fisch auf Fisch. Die Rotaugen waren ab und an so munter, dass der Köder schon im Absinken genommen wurde. Aber - so schnell wie der Spuk kam, ging er auch wider. Diese Erfahrungen machten mehrere der Teilnehmer. Es galt also, diese Beißphase abzupassen und wer dies schaffen würde, könnte den Tagessieg erreichen. Doch nicht nur die Rotaugen waren ab und an dort. Nein, auch die Kaulbarsche - zumindest bei Guido. Ihm gelang es doch tatsächlich 13 kleine Kaulbarsche nacheinander an der selben Stelle zu fangen! Und das sollte sich bezahlt machen ...

In der Endabrechnung standen insgesamt 98 Fische mit gerade einmal 7.820g an Gewicht. Die Fische verteilten sich auf 15 Angler, so dass wir nur 2 Nichtfänger zu verzeichnen hatten. So wurde es dann in der Tageswertung auch sehr eng. Zwischen Platz 1 mit 1.450 Punkten und Platz 6 1.080 Pkt. lagen gerade einmal 370 Pkt. Der 3. Rang ging an Joachim Argens mit 1.220 Pkt. und 25 Fischen, die er fast ausnahmslos mit der kleinen Stippe fing. Auf dem zweiten Platz lag Maik Balschun mit 1.420 Pkt. und 17 Fischen, die er wiederum nur in der ersten Stunden fing. Den Tagessieg aber schnappte sich Guido Stangier mit gerade einmal 30 Pkt. Vorsprung vor Maik.

Warum rede ich hier von "Punkten"? Nun - die Gewichte von Raubfischen wie Zander, Flussbarsch, Kaulbarsch und Aal werden bei uns stets mit drei multipliziert. Und genau diese Regel hat dazu geführt, dass Guido mit seinen 13 Kaulbarschen satte 400 Pkt. extra gutgeschrieben bekam und nur so konnte er dann auch Maik noch überflügeln, der seinerseits keine Barsche fangen konnte. Noch klarer wird es, wenn wir spaßeshalber die Wertung einmal ohne die Dreifachregel anwenden würden. In diesem Fall hätte Maik den Tagessieg errungen und Guido wäre gerade einmal 6. (!) geworden.

Aber - genau Das macht doch unser Angeln aus. Den richtigen Riecher zum richtigen Moment und man kann noch so einiges bewegen - und erleben. In diesem Sinne...

Petri Heil.


Hier gibt's die Übersicht aller Ergebnisse 2017.