Spiegelkarpfen
gefangen am 21.05.2011
Fischart | Spiegelkarpfen | Gewicht | 9.720 Gr (19,46 Pfund) | Länge | 80 cm |
Köder | 4 Maiskörner am Haar | Fangort: | Eider | Fänger | Frank Sievers |
In diesem
Jahr hatte ich mir fest vorgenommen, noch vor der
Laichzeit einen Karpfen zu fangen. Bereits Anfang Mai hatte ich einen ersten
Versuch unternommen, doch damals wurde mein Anfüttern gestört, da der Platz von
anderen Anglern belegt war. Beim eigentlichen Ansitz blieb dann der erhoffte
Fisch aus.
Dennoch wollte ich es noch einmal versuchen. Da das Wasser und die Luft noch nicht so warm ist, daß die Karpfen ihr Laichgeschäft beginnen, bin ich bereits am 17.5. angefangen, zu füttern. Täglich 3 bis 4 kg Mais beförderte ich ins Wasser, um dann am Samstag 21.5. schließlich die Ruten auszubringen. Dieses Mal klappte alles beim Anfüttern und auch der Landwirt hatte noch nicht begonnen, die Siloernte einzufahren. Mit Sack und Pack auf dem Rücken machte ich mich auf den Fußmarsch über die ausgesuchte Koppel und hatte schließlich um 18:30 Uhr alle drei Ruten an der Futterstelle ausgelegt.
Das Warten begann und die Zeit vertrieb ich mir mit etwas Lesen und Dösen. Die ersten zwei Stunden tat sich so rein gar nichts. Außer reichlich Weißfisch and er Oberfläche und einem raubenden Barsch am Schilfrand war von Fischaktivitäten nichts zu merken. Um 20:40 Uhr jedoch schreckte mich das schrille Pfeifen des Bißanzeigers hoch. An der Rute in der Nähe eines Strauches, der im Wasser hing, ging die Post ab!
Da ich keine 10 Meter vom Ufer aus angelte, hatte ich meinen Unterstand in einiger Entfernung aufgebaut, so daß ich erst einen Sprint einlegen mußte. Diese zeit nutzte der Fisch und schwamm unter den besagten Busch. Und noch bevor ich die Rute in die Hand nehmen konnte, sah ich einen großen Schwall unter dem Busch und ... Peng ... das Vorfach war gesprengt. "So ein Sch ... ", ging es durch meinen Kopf. Aber nicht verzagen - Rute neu beködern und keine 10 Minuten später lag die Rute wieder auf ihrem Platz.
Und zum weiteren grübeln kam ich erst gar nicht. Weitere 5 Minuten später ... ein Run auf der mittleren Rute. Wieder versuchte der Fisch es mit der Flucht in Richtung Gebüsch. Trotz ziemlich straffer Freilaufbremse nahm der Fisch reichlich Schnur. Als ich die Rute in die Hand nahm, konnte ich sofort erkennen: die Hauptschnur hatte sich im Strauch verfangen. Der Fisch zog ... ich zog ... aber die Schnur ließ sich nicht lösen. Erst das Öffnen des Bügels ermöglichte dem Fisch dann weitere Meter an Schnur zu nehmen. Gleichzeitig veränderte ich meinen Standort so, daß der Winkel zum Fisch immer extremer wurde. Und - siehe da - die Schnur löste sich, nicht zuletzt, weil der Karpfen die Flucht in Richtung Eidermitte antrat.
Ein toller Drill begann und an dessen Ende lag ein Spiegler von 80 cm Länge und einem Gewicht von 9.720 Gramm im Kescher!!!
Auch wenn sich dann bis Mitternacht nichts mehr an den Ruten tat, so war auch dieser Angeltag wieder die Mühen wert. Es ist schon ein wahrhaft herrliches Erlebnis die Kampfkraft eines Karpfens mit den eigenen Fähigkeiten am Angelgerät zu messen. Daher steht für mich schon jetzt fest: Im Spätsommer sowie im Herbst werde ich es wieder versuchen.
Petri Heil wünscht Frank Sievers