Spiegelkarpfen

gefangen am 27.08.2011

Fischart Schuppenkarpfen Gewicht 12.340 Gr (24,68 Pfund) Länge 80 cm
Köder 4 Maiskörner+Pop-Mais am Haar Fangort: Eider Fänger Frank Sievers


Nachdem das Sommerwetter mehr schlecht als recht daherkommt und in allen einschlägigen Angelzeitschriften immer wieder von "gutem Karpfenwetter" berichtet wurde, habe ich mich ebenfalls entschlossen, Ende August den Karpfen nachzustellen. Dabei habe ich mich auf die in den letzten beiden Jahren bewährte Taktik des Vorfüttern mit Hartmais entschieden - ergänzt um Hanf und Weizen. So gingen in den drei Tagen vor dem geplanten Ansitz etwa 3kg Anfutter auf die zwei ausgesuchten Angelplätze.

 

Am 26.08.2011 ging es dann - zusammen mit Maik Balschun - ans Wasser. Dabei nahmen wir einen Fußmarsch von mehr als 600 Metern in Kauf und auch das von allen Wetterstationen angekündigte Unwetter ignorierten wir einfach. Gegen 18:00 Uhr waren dann alle Ruten beködert ausgebracht und das Warten begann. Doch anstelle von Bissen mußten wir uns mehr und mehr mit dem Wetter beschäftigen. Das zunächst recht gute und windstille Wetter schlug nach und nach um. Rings um uns herum begannen sich die Wolken aufzutürmen und vielerorts konnten wir Blitze ausmachen. Mit zunehmender Dunkelheit nahmen auch die Wettererscheinungen zu und gegen 20:45 Uhr entschieden behielt dann die Vernunft Oberhand und wir flüchteten - ohne Karpfenfang - vor dem herannahenden Unwetter.

 

Frank Sievers mit makellosem Schuppenkarpfen von 80 cm Länge und 12.340 gr GewichtDer nächste Tag versprach dann aber eine bessere Wetterlage und so machte ich mich - dieses Mal alleine - wieder auf den Weg an die Angelstelle. Dort angekommen lag die erste Rute dann wieder um 18:00 Uhr beködert auf dem vorgefütterten Platz. Schnell widmete ich mich der zweiten Rute, doch dazwischen funkte dann das Kreischen des Bissanzeiger. Was ? Nach so kurzer Zeit (5 Minuten) schon ein Biß?  Der Kescher war noch gar nicht bereit, aber mir blieb nichts anderes übrig, als die Rute in die Hand zu nehmen und Kontakt zum Fisch aufzunehmen. Nachdem dessen Flucht langsamer wurde, konnte ich die ersten Meter Schnur zurückgewinnen. Aber dann - plötzlich erschlaffte die Schnur - ausgeschlitzt! So ein M... !!!

 

Was für ein Start - aber nicht lange gezögert, der Köder war noch in Ordnung, legte ich die Rute wieder aus. Jetzt konnte ich mich wieder der zweiten Rute widmen, den Köder befestigen und sie auf den zweiten Platz ausbringen. Und dann ... wieder das Kreischen des Bissanzeigers der ersten Rute. Dies lag gerade mal fünf Minuten wieder auf Ihrem Platz - da soll mal einer sagen, Karpfen sind scheu. Dieses Mal nahm der Fisch reichlich Schnur und schwamm dabei in Richtung der zweiten ausbrachten Rute. Also - Kontakt aufnehmen und die Flucht des Fisches bremsen. Ein herrliches Gefühl!! Und nach 5 Minuten Drill lag dann ein toller Schuppenkarpfen von 80 cm Länge und 12,34 kg Gewicht vor mir auf der Abhakmatte. Das Grinsen wollte nicht mehr aus meinem Gesicht :-)

 

Kleiner als der Schuppi - abber voler Kraft ...Jetzt konnte für diesen Abend nichts mehr schief gehen. Die Angeln lagen auf Ihren Plätzen und das Warten auf einen möglichen weiteren Biß begann. Und - nach einem kapitalen Brassen um 20:00 Uhr - ertönte dann gegen 20:55 Uhr wieder ein Bißanzeiger. Dieser Fisch gab aber alles und ließ sich nicht so einfach über den Kescher führen. Nach etwa 10 Minuten war es dann aber geschafft und ich konnte einen Spiegelkarpfen von 65 cm und 5.750 gr keschern.

 

Nachdem bis kurz nach 23:00 Uhr nichts mehr geschah, sich aber das Wetter wieder zuzog, machte ich mich wieder auf den Heimweg - genau rechtzeitig vor einem Gewitter, das uns in der Nacht "besuchte". Dennoch - wieder ein toller Karpfenansitz - und sicher nicht der Letzte für dieses Jahr.

 

Petri Heil wünscht Frank Sievers