Nachtangeln am NOK auf Raubfisch

02.07.2016

Unser beliebtes Nachtangeln stand in diesem Jahr unter dem Einfluss der Fußball-Europameisterschaft. Gerade an diesem Tag musste Deutschland im Halbfinale gegen Italien ran. Ein paar Teilnehmer wird uns dieses Spiel sicher gekostet haben, zumal das Wetter etwas unbeständig daher kam. Dennoch fanden sich 19 Erwachsene und 2 Jugendliche am Treffpunkt ein. Nach der Startnummernausgabe - eine Auslosung war es ja nicht mehr, da sich fast allesamt in Gruppen auf den Weg an den Kanal machten - ging es an die bekannte Strecke Höhe km 42 auf der Nordseite des NOK. Dort empfing uns bereits eine Abordnung des Vorstands, die damit beschäftigt war, den Grill samt Unterstand sowie Tische und Bänke aufzubauen.

Pünktlich gegen 17:00 Uhr flogen die ersten Köder Richtung Horizont. Dei allermeisten legten sich ins Zeug, um Aale zu fangen. Ob an der Ufersteinpackung mit der Stippe, hinter der Steinpackung mit der Pose oder einfach weiter draußen auf Grund - dem Aal sollte es heute an den Kragen gehen. Zanderangler waren dieses Mal absolut in der Minderheit. Ob dies den Fängen der vergangenen Jahre geschuldet war oder einfach nur Zufall gewesen ist, steht in den Sternen. Es sollte sich aber später zeigen, dass das Zanderangeln an diesem Tag durchaus seine Berechtigung hatte.

Das Angeln war noch keine 30 Minuten alt, da gab es aus der rechten Flanke einen Aufschrei. Zuerst dachte man, Deutschland hätte ein Tor geschossen - doch zu diesem Zeitpunkt hatte das Spiel noch längst nicht begonnen. Nein - es war ein Angler, der mit dem Schrei seine Freude über einen Fang zum Ausdruck brachte. Peter Knüppel stand an seinem Angelplatz, hielt einen stattlichen Aal in die Höhe und grinste über beide Ohren. Das Messen ergab 74 cm Länge, was gleichbedeutend mit dem längsten Fisch des Jahres war - zumindest zu diesem Zeitpunkt. Viel größer aber war die Freude darüber, überhaupt einen Fang gemacht zu haben - ist doch dieses Angeln stets ein Wegweiser dafür, wo die Reise in der Jahreswertung hingehen kann.

Dieser frühe Fangerfolg machte allen anderen Hoffnung. Für Peter hieß es aber: erst einmal ein kühles Blondes. Zusammen mit Frank Sievers wurde das erste Bier geöffnet. Doch zum Trinken kamen sie noch nicht. Denn just in diesem Moment begab sich die Pose der Stipprute auf Tauchstation. Bis Peter an der Rute war, bog diese sich bereits mächtig und bei der ersten Kontaktaufnahme zum Fisch gab dieser "Vollgas" und Peter musste schon gefühlvoll dagegenhalten, um einen Schnurbruch zu vermeiden. "Ist das etwa ein Karpfen?", fragte Frank verwundert in Richtung Peter. Dieser antwortete knapp: "Hol' schon mal den Kescher." und nach kurzer Zeit zeigte sich dann ... erneut ein Aal an der Oberfläche. Auch dieser hatte es in sich. Nach dem Keschern, einem weiteren Urschrei von Peter ergab das erste Messen eine Länge von 75 cm.

"WAHNSINN!  Noch solch eine "Kirsche"! Und das bereits in den ersten zwei Stunden des Angelns. Wie soll das bloß weitergehen?" So oder so ähnlich ging es Frank und Peter durch den Kopf. Jetzt hieß es aber endlich ... Prost! Dei Fänge machten die Runde und so kamen immer mal wieder einige Angelkollegen zu Besuch, um den Fang zu bestaunen. Uwe und Heiko Frahm zählten auch dazu. Beim Blick in den Eimer verschlug es ihnen fast den Atem. Doch es sollte noch besser kommen.
Gerade als der Blick aus dem Eimer wieder auf die Ruten am Wasser fiel, hörte man einen Bissanzeiger piepen. "Das ist meiner!", rief Frank und rannte in Richtung seiner Ruten. Uwe, Heiko und Peter folgten ihm und hörten, wie Frank beim Anhieb von heftiger Gegenwehr sprach. "Der Fisch lässt sich kaum pumpen" und "Hoffentlich ist das ein Aal." hörte man Frank sagen. Da Frank mit Futterkorb und Maden fischte und vorher bereits mehrere Brassen landen konnte, sollte es nun doch bitte allzu gerne ein Raubfisch sein.

Heiko gesellte sich mit dem Kescher zu Frank und beim ersten Anblick kam ein mäßiger Brassen an die Oberfläche. "Das kann doch nicht alles sein!" hieß es und im gleichen Moment zeigte sich am zweiten Haken ein mächtiger Aal. Nun hieß es richtig Keschern. Doch das war einfacher gesagt als getan. Nach drei Fehlversuchen und endlosen Minuten mit Herzklopfen gelang es Heiko dann im vierten Versuch den Aal in die Maschen zu befördern. Geschafft! Da lag er nun, der dritte Aal dieses Abends jenseits der 70 cm-Marke. Das Messen ergab eine Länge von 78 cm. Was für ein Fisch!

Jetzt war es Zeit, etwas zu essen. Unser Grillmeister Martin Ehlers stand fleißig am Grill und verschafften uns Anglern und den Gästen eine tolle, warme Mahlzeit. Zusammen mit den gestifteten Salaten war es einfach nur köstlich und dazu eine willkommene Stärkung für den restlichen Abend. Genau in diesem Moment holte Joachim Argens etwas unscheinbar seine Rute ein und ... beförderte einen Zander ans Tageslicht. Dieser biss auf einen Miniköderfisch von vielleicht gerade einmal 5 cm Länge. Doch leider ergab das Messen nur 38 cm. Damit fehlten dem Fisch 2 cm am vorgeschriebenen Mindestmaß und er durfte wieder schwimmen. Für Joachim sollte dies aber nicht der letzte Zander des Abends gewesen sein, konnte er doch im Laufe des Abends noch einen weiteren Fisch von 50 cm Länge fangen.

Insgesamt konnten wir an diesem Abend 11 maßige Fische fangen (10 Aale und 1 Zander). Bezeichnend war die Größe der gefangenen Aale. Da auch Wolfgang Schröter noch  einen Aal von 70 cm landen konnte, kamen nciht weniger als 4 Aale jenseits der 70cm Marke auf die Waage. Dazu noch gut genährte 50er und ein 60er - diese Ausbeute konnte sich schon sehen lassen.
Aber auch Untermaßige waren unterwegs. Hier tat sich unser amtierender Angelkönig hervor. Mit 5 untermäßige Schlänglern und leider keinem maßigen, blieb er an diesem Abend ohne Fortune und musste seinen zweiten Streicher verzeichnen. Dies zauberte erneut ein Lachen auf das Gesicht von Peter, führt er doch die Jahreswertung derzeit souverän an.

In der Endabrechnung des Abends lag Peter Knüppel mit tatsächlich vier Aalen mit einer Gesamtlänge von 2,59 m und einem Gewicht von 2.240g auf Rang 1. Herzlichen Glückwunsch! Ihm folgte Joachim Argens mit seinem Zander von 1.000g auf Rang 2 und Frank Sievers mit seinem Aal von 800g auf Rang 3. Wolfgang Schröter (4., 1 A./680g), Verena Knüppel (5., 1 A./300g), Gustav Rohwer (6., 1 A./220g), Hartmut Skarupke (7., 1 A./200g) und Uwe Frahm (8., 1 A./160g) komplettierten die Fangliste an diesem Abend.

 

Vergessen wollen wir nicht, dass dieses Mal die Jugendlichen mit von der Partie waren. Jonas Hartmann und Linnard Prang zogen das Angeln dem Fußball vor. Belohnt wurden sie mit einem tollen Abend, ein paar schönen Sachpreisen und Jonas zudem mit dem Wanderpokal - dem Mondschein-Cup der Jugendlichen. Auch wenn eine Grundel von 10cm Länge dafür ausgereicht hat, ist die gemachte Erfahrung gerade für diese Jungangler durch nichts zu ersetzen.

Auch wenn wir zwischendrin ein Gewitter über uns ergehen lassen mußten und bei der Siegerehrung der Himmel seine Pforten komplett öffnete, so waren doch alle rund um zufrieden mit dem Verlauf des Angelns. Es kann nicht immer jeder etwas fangen und so manches Mal hat eben einer mehr Glück als der andere. Doch irgendwann gleicht es ich wieder aus und - sowieso - das Angeln selbst und die Geselligkeit stehen stets im Vordergrund. In diesem Sinne ...

Petri Heil.


Hier gibt's die Übersicht aller Ergebnisse 2016.