"Quappenalarm" in der Eider

10.12.2016

Ein Bericht von Frank Sievers

Es ist tatsächlich wahr!  Es gibt sie - die Quappen - und zwar direkt vor unserer Haustür in der Eider! Ihr wollt es nicht glauben, dann überzeugt Euch und lest diesen Bericht.

Bereits im Frühjahr diesen Jahres erzählte Jan Hinz von einer Begegnung mit einer Quappe. Diese hatte er nicht etwa in der Schirnau gesehen - denn dort kommen diese Fische häufig vor, sondern in Eider direkt an unserer Hausstrecke. Er nahm sich seinerzeit schon vor, "im Winter werde ich in der Eider auf Quappen fischen!". Gesagt getan, am 10.12. war es soweit. Kurz vor Einbruch der Dämmerung baute Jan seine Aalpickerruten auf und legte frische Fischfetzen und Tauwürmer an einem eher großen 1er Haken aus.

Die Quappe ist ein Fisch, den man nach langläufiger Meinung eher in der kalten bis sehr kalten Jahreszeit fängt. Erst dann kurz vor der Laichzeit beginnen deren Beißzeiten. Im Frühjahr, Sommer oder Herbst dagegen hört man auch von bekannten Quappengewässern nur sehr wenig Fangmeldungen. Tauwurm, Fischfetzen und auch kleine Köderfische bis 5cm Länge sind die richtige Wahl, wenn es auf Quappen geht. Die Montage kommt dabei einer Aalmontage gleich, wobei es keiner großen Tüftelei bedarf. Laufblei, zwei Haken, Bissanzeiger in die Schnur und dann kann das Warten auch schon losgehen. Woher ich das weiß? Nun ja - Google macht es möglich und Jann hat mir auch einiges darüber erzählt. Also - kein Hexenwerk.

Warten mußte Jan an diesem Samstag bis nach 18 Uhr, bevor sich tatsächlich der erste Biss einstellte. Wenn man das erste Mal auf Quappen angelt, dann kennt man das Beißverhalten noch nicht. Also wartete Jan mit dem Anhieb. Doch schließlich mußte es sein. Der Fisch hing und tatsächlich kam eine erste Quappe aus der nächtlichen Eider zum Vorschein. Dieser ersten Quappe folgte an diesem Tag noch ein Doppelschlag, so daß am Ende drei Quappen als Fangerfolg zu verzeichnen waren. Eine 40er, eine 33er und eine25er - alles tolle, gesunde Fische, wobei der Laichansatz bereits festzustellen war.

Schnell machten seine Fänge als Post über WhatsApp die Runde und so erfuhr ich auch davon. Zwei Tage später wollte Jan sich erneut mit den Quappen beschäftigen. Also hieß es für mich nach der Arbeit ... umziehen, lange Unterhose an und Jan an der Angelstelle besuchen. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen, hatte ich doch noch nie eine lebendige Quappe mit eigenen Augen gesehen. Als ich bei Jan ankam, war so gegen 18:30 Uhr, stock dunkel und a....kalt. Biss hatte Jan in den vergangenen zwei Stunden noch nicht gehabt und so plauderten wir ein wenig. Es dauerte aber nicht lange, da wurden wir von einem Biss unterbrochen. Die Rutenspitze der Aalpicker begann zu zittern, schlug mal etwas mehr aus und blieb dann wieder ruhig, um einen Augenblick später wieder etwa zu vibrieren. Heftige Bisse sehen anders aus, aber dennoch - der Erfolg stellte sich ein. Nach kurzer Gegenwehr lag eine kleine aber feine Quappe im Scheinwerferlicht.

Damit war es bewiesen. Eiderland ist Quappenland (oder so ähnlich :-)) Jedenfalls habe ich ab sofort einen Zielfisch mehrt auf meiner Karte, wenn auch die Jahreszeit für einen Ansitz an der Eider recht ungemütlich sein kann. Vielleicht inspiriert dieser Bericht ja auch mal den einen oder anderen, es Jan gleich zu tun. Scheut Euch nicht - und Ihr braucht Euch dabei nicht die Nächte um die Ohren schlagen. Die Bisse kamen alle in einem Zeitfenster von einer halben Stunde etwa 1,5 bis 2 Stunden nach Sonnenuntergang.

Eines muss noch erwähnt werden. Die Quappen haben in der Eider und im Kanal ein Mindestmaß von 35cm und ab 2017 eine Schonzeit vom 01.01. bis 28.02.

Ich wünsche Euch viel Petri Heil und ... vielen Dank, Jan - für diese neue Erkenntnis :-)

Petri Heil.


Hier gibt's die Übersicht aller Ergebnisse 2016.